Fischerboote. 1919.
Bleistiftzeichnung.
Links unten signiert und datiert. Auf dünnem Velin. 33 x 42 cm (12,9 x 16,5 in), Blattgröße. [CH].

• Im Entstehungsjahr heiratet Karl Schmidt-Rottluff seine langjährige Lebensgefährtin, die Fotografin Emy Frisch, und die Sommermonate von Juni bis September verbringen sie im pittoresken Örtchen Hohwacht an der Ostsee.
• Hohwacht wird ein beliebter Rückzugsort für Schmidt-Rottluff und weitere Künstler, darunter Heinrich Vogeler und Bernhard Hoetger sowie für die Verfasserin des Werkverzeichnisses der Druckgrafik Schmidt-Rottluffs, Rosa Schapire.
• In den Sommermonaten dieses Nachkriegsjahres entstehen romantische, melancholische Küstenlandschaften sowie Darstellungen, in denen der Künstler den Einklang von Mensch und Natur visualisiert.
• Aus dem Krieg kehrte Schmidt-Rottluff verändert zurück und entwickelt in der darauffolgenden Zeit eine hochgradige Empfindsamkeit.
• Die Weite des Meeres und der Küstenlandschaft verwandelt Schmidt-Rottluff in eine Komposition aus klaren Formen, Linien und Schraffuren, mit der er etwas nahezu Musterhaftes schafft.

Die Arbeit ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung, Berlin, dokumentiert.

PROVENIENZ: Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032).

AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001).
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).

LITERATUR: Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 388, SHG-Nr. 670 (m. Abb.).
Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 88, SHG-Nr. 181 (m. Abb.).

Schöner Gesamteindruck. Minimal gebräunt sowie mit winzigen Stockfleckchen. Mittig mit einer geglätteten Falzspur. In den Ecken verso mit montierungsbedingten Papierausdünnungen, teils schwach nach recto durchscheinend, mit wenigen winzigen Ndellöchlein sowie mit vereinzelten leichten Quetschspuren. [JS]